Wellington-Foxton Beach: in der Stadt des Windes

Schon am vorigen Abend hatten wir gemerkt, warum man hier Windy Wellie sagt. Der Camper wurde richtig durchgeschüttelt und wir hatten Angst, umzukippen. Zum Glück ist das nicht passiert und am nächsten Morgen, es war noch genauso windig, zogen wir uns warm an und los ging es auf Erkundungstour der Stadt. Papa musste beim Spaziergang durch die Straßen den Buggy ganz fest halten, sonst hätte der Wind ihn mitsamt Lilly weggepustet.
Wellington ist die Hauptstadt Neuseelands und dafür ganz schön klein, denn hier wohnen nur 190.000 Menschen. Die Stadt ist der kulturelle Mittelpunkt des Landes und hat viel zu bieten für Einheimische und Touristen.
Wir erkundeten die Fußgängerzone mit ihren vielen Läden und Cafés und einem kleinen aber feinen Spielplatz, bestaunten das Civic Square mit seinen interessanten Gebäuden und Skulpturen und liefen dann weiter zum Te Papa Tongarewa, kurz Te Papa. Das ist das Nationalmuseum Neuseelands und der Name kommt von den Maori und heißt ‚Ort der Schätze dieses Landes‘. Und diese Schätze gibt es hier auf 6 Ebenen zu sehen. Boote, Häuser und Waffen der Maori, die wir nicht nur anschauen, sondern auch anfassen konnten. Ausgestopfte Tiere, Skelette von riesigen Walen und riesige Plastikläuse. Am beeindruckendsten (und unheimlichsten) aber war der Riesentintenfisch. Den hatten Forscher im tiefen Südozean der Antarktis aus dem Meer geholt, um mehr über diese Lebewesen zu erfahren.
Wie in einem gläsernen Sarg liegt der Riese vor uns, seine langen Tentakeln (über 2 m lang) mit Saufnäpfen und Haken fast zum Angriff bereit, 500 kg wiegt dieses noch ganz junge Weichtier. Seine Augen so groß wie Fußbälle, der Mund wie ein umgekehrter Papageienschnabel und mit drei Herzen ausgestattet wirkt er fast wie aus einem Horror- oder Science Fiction-Film.
Auf den Schreck tranken wir einen leckeren Kakao mit Marshmallows im Museumscafe, welches gut besucht war. Hier saßen viele Leute vor ihrem Kaffee, lasen ein Buch oder unterhielten sich, wie im normalen Café, was daran liegen kann, dass der Museumseintritt kostenlos ist.
Als wir ausgetrunken hatten, mussten wir feststellen, dass nicht nur unsere Parkuhr längst abgelaufen war, sondern auch keine Zeit mehr blieb für eine Fahrt mit dem Cable Car, den Besuch des botanischen Gartens und die vielen anderen Dinge, die man hier unternehmen kann. Schweren Herzens stiegen wir in den (strafzettellosen) Camper und fuhren in die Abenddämmerung zu unserem Freedom Camp am Foxton Beach.