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Road Trip USA No. 2: New England + Canada Oct/Nov 2014

BostonPortland (Maine)Cape CodMartha’s Vineyard Hanover (NH) WaterburyMontreal (CDN)White Mountains (NH)  – Halloween in Portland

Zwei Jahre ist unser Roadtrip durch Amerika West schon her. Es wird wieder Zeit und Anlass der Reise ist der 90te Geburtstag der Tante. Diesmal geht es in den Nordosten der Staaten, auch New England genannt und nach Kanada.

Boston

Von Frankfurt geht es wieder mit der ganzen Family nach Boston. Der Flug ist unspektakulär, nach der Ankunft geht es mit einem Van (damit wir alle 7 reinpassen samt Gepäck und Buggy) ins Hotel, wir sind alle ganz müde aber halten durch bis abends, damit man gut in die neue Zeit reinkommt. Am nächsten Tag, der Jetlag hat uns immer noch fest im Griff, geht es in die City zur Erkundung. In Boston ist es sehr kalt, der Wind pfeift um die Häuser, der Winter scheint sich schon anzukündigen. Tapfer laufen wir durch die Straßen und gucken uns diese tolle Stadt an, die so ein Mix aus amerikanisch und europäisch zu sein scheint. Am Wharf essen wir in einem leckeren Fischrestaurant (Chart House), die haben sogar Kinderessen und Eis und einen Kinderstuhl!
Als Überraschung holen wir das Geburtstagskind vom Flughafen ab und dann geht es nach…

Portland

Portland zur Familie. In einem typisch amerikanischen Haus in der Vorstadt, in welches wir am liebsten sofort für immer einziehen wollen würden, verbringen wir die restliche Woche. Für Mama gibt es natürlich wieder ein Shopping Paradies (Freeport), so dass sie die leeren Koffer auffüllen kann, Papa macht Sportkram mit den Jungs und wir spielen mit den beiden – schon großen – Kindern.
Aber da wir nicht nur den normalen Familienkram machen, sondern auch als Touris hier sind, unternehmen wir einige sehr lohnenswerte Ausflüge.
Cape Elizabeth: passender könnte das Wetter nicht sein für diesen Ort, es ist sehr windig, viele Wolken fliegen vorbei, immer wieder scheint die Sonne. Wir sind gut eingepackt und stehen auf den Klippen, gut klettern muss man können, überall gibt es kleine ‚Pfützen‘, in denen sich Algen und kleine Krebse finden, der Blick über die Klippen aufs Meer in die tosende Brandung ist einzigartig. Hier gibt es auch den ältesten Leuchtturm von Maine.
Peak’s Island: Mit einer Fähre kommt man rüber auf diese kleine Insel, die vor Portland liegt. Wir gehen einfach nur spazieren, die Hauptsaison ist schon vorbei, es ist leer auf den kleinen, hübschen Strassen und wir gehen bis zum Strand, klettern über große Steine und Äste, flitschen Steine ins Wasser und hüpfen schnell in ein kleines, nettes Cafe (Peaks Cafe), als der Regen einsetzt. Hier kann man nicht nur verschiedenste Kaffeesorten probieren von Nuss bis Himbeer, sondern auch Sandwiches, Eis und Souvenirs kaufen.
Ausflüge machen Hunger, meist gibt es ‚zu Hause‘ die unterschiedlichsten, leckersten Dinge, aber drei Locations können wir dennoch empfehlen:
Flatbread Company: schon beim Gedanken daran läuft uns das Wasser im Mund zusammen. Toller Blick auf den Hafen und dazu noch die leckersten Pizzen der Stadt. Nichts für nur Salami-Pilz-Pizza-Esser, denn die haben hier die abenteuerlichsten Kreationen.
David’s Restaurant: in der Innenstadt, wir sind hier zum Geburtstagsessen. Trotz gehobenem Standard gemütlich, etwas lauter und kinderfreundlich.
Miss Portland: ein Diner, immer voll, man muss Geduld mitbringen und wird für die lange Warterei belohnt! Laut und lecker!
Noch ein Tipp für Fans von Weihnachtsdeko: Country Noel Christmas Shop. In der Innenstadt, egal, welche Jahreszeit ist, man hat sofort weihnachtliche Gefühle. Überall blitzt und blinkt es, aus jeder Ecke kommen Weihnachtslieder und es gibt allerhand zu sehen. Ohne mindestens einen Weihnachtsbaumanhänger geht man da nicht wieder raus!
Unser erstes Diwali, das Fest des Lichts haben wir hier in Portland gefeiert. Es gibt indisches Essen, indische Tradition, indische Saris, indische Opfergaben, Spiele und Gesang und alle sind fasziniert und glücklich, daran teilnehmen zu können. Sowas sollte man mitnehmen, egal, ob in Indien, den Staaten oder Europa.

Nochmal Boston:

Nach all der Feierei und Futterei fahren wir mit unserem neuen Mietwagen (natürlich wieder ein Charger) nach Boston, um das Aquarium zu besuchen. Und wir haben Pech, denn gerade, als wir ankommen, wird es wegen eines Wasserschadens evakuiert. Eine Alternative muss her, das ist nicht schwer in dieser Stadt und so laufen wir zum Children’s Museum an der Wharf. Der Eintritt ist zwar recht üppig, aber es lohnt sich. Vier Etagen voller Spielkram. Für große und kleine Kinder und über alle Etagen spannt sich ein Kletterturm mit Netz drumherum. Viel zu schnell geht die Zeit vorbei und wir müssen mit dem Besen herausgekehrt werden. Zum Essen geht es zur Quincy Hall, vorbei an all den tollen Gebäuden dieser Stadt, jetzt schön beleuchtet, der Wind pfeift hier auch nicht mehr und als wir ankommen in den Food Halls mit leeren Mägen, wissen wir nicht, wohin wir zuerst gucken oder schnuppern sollen. Überall gibt es leckere Dinge aus aller Herren Länder. Wir entscheiden uns für Nudeln und Pizza, als Nachtisch gibt es ein Eis und von einem der Stände, die nebenan sind noch ein Boston Souvenir. Dann geht es mit dem Charger weiter nach…

Cape Cod

Das Inn hatten wir schon vorher gebucht, so dass wir schnell in die Betten bzw das Babybett fallen können. Am nächsten Tag ist strahlender Sonnenschein. Wir wollen ein wenig Pause machen hier und entschließen uns, noch zwei Nächte zu bleiben. In der Nebensaison kein Problem. Der Pool im Empfangsgebäude ist zwar nicht der schönste, aber schwimmen macht überall Spaß und überbrückt den Mittagsschlaf der ganz Kleinen und des ganz Großen.
Wir entscheiden uns gegen das Whale Watching und fahren stattdessen nach Provincetown. Die Stadt liegt ganz an der Spitze von Cape Cod und ist sehr bunt und zum Teil schrill. Wir sehen viele interessante und lustige und auch sehr stylishe Leute. Mama ist begeistert von all den kleinen Lädchen mit Souvenirs, Klamotten und Kitsch. Und überall viele Halloween Dekorationen zu dieser Jahreszeit, die zum Teil eklig und gruselig sind (wie Riesenspinnen über Restauranteingängen). Im Mayflower Cafe essen wir ein leckeres Abendessen, es ist voll und laut, da fällt unsere eigene Lautstärke gar nicht auf. Lilly steht sogar zwischendurch auf ihrem Kinderstuhl und schreit begeistert.

Martha’s Vineyard

Wir entscheiden eigentlich fast immer sehr spontan, wozu wir Lust haben. So geht es heute erst mit dem Auto zum Bus, der bringt uns zur Fähre und die bringt uns zu der Insel, die Martha’s Vineyard heisst. Hier kann man ganz entspannt mit verschiedenen Bussen auf der Insel herumfahren und aussteigen, wo es einem gefällt. Unser erster Stopp ist Oak’s Bluff und hier ist es schon fast kitschig schön. Blauer Himmel, grüne Wiesen, filmkulissenreife Häuschen und davor weisser Strand und blaues Meer. Lilly und ich finden es toll und flitzen überall herum, sammeln Muscheln und jagen die vielen Gänse, die herumstehen und schnattern. Unsere Eltern reiben sich die Augen und machen tausend Fotos. Wir schaffen nur noch Edgartown, dann geht es wieder zurück aufs Festland.

Hanover

Es geht auf Richtung Kanada. Meine Mama ist gebürtige Hannoveranerin, daher machen wir in Hanover, New Hampshire, eine Pause. Hier gibt es ausser der wohl sehr bekannten Uni wohl nicht so viel. Lauter Studenten und Professoren laufen über den Campus, auf dem Lilly und ich uns austoben. Wir essen Mittag im scheinbar edlen Canoe Club, aber auch wenn wir hier die einzigen Kinder weit und breit sind, sind wir doch willkommen und bekommen leckeres Kinderessen und Sprite.

Waterbury

Weiter geht es und der nächste Abstecher, durch Zufall gefunden auf der ADAC Straßenkarte von New England, ist die Ben & Jerry’s Factory. Der Ursprung der leckersten Eissorte! Leider gibt es die bei uns zu Hause nicht zu oft und wenn, dann wird sie oft heimlich von unseren Eltern gegessen. Für eine Tour haben wir nicht genug Zeit, aber wir schauen uns die Fotos und die Kurzgeschichte der Entstehung an, essen natürlich Eis und kaufen ein paar Andenken im Souvenirshop, den es hier wohl überall gibt für jedewede Attraktion!

Montreal

Die Grenze zu Kanada passieren wir im Dunkeln, Lilly schläft schon, meine Augen werden auch immer kleiner. Die Beamten sind sehr freundlich und alle bekommen einen Stempel in den Pass. Und dann ist es endlich geschafft! Die Skyline von Montreal. Im Dunkeln, zusammen mit dem Leuchten der Sterne, der Erleichterung, endlich da zu sein und den vielen beleuchteten Gebäuden, mit das beste an Montreal!
Das Hotel, auch vorher schon gebucht, mit Tiefgarage und mitten im Zentrum, ist schön, das Zimmer klein aber wieder mit Babybett (scheint hier überall Standard zu sein).
Von hier aus kann man (fast) alles zu Fuß erkunden.
Die Notre Dame Kirche, wo ich wieder eine Kerze anzünden darf, dann durchs alte Montreal (Vieux Montreal) und zum alten Hafen (Vieux Port), der etwas unheimlich ist selbst am hellichten Tag.
Dann geht es mit der U-Bahn zum Olympiastadion und dort mit dem coolen Aufzug auf den Tour. Von hier aus hat man eine tolle Aussicht über die ganze Stadt, kann rundherum laufen und es gibt Tafeln, auf denen beschrieben ist, was man sieht.
Wieder unten fahren wir mit der U-Bahn weiter zum Mont Royal, den wir aber nicht ganz hinaufkraxeln, weil es schon spät ist und wir alle vom Laufen ganz müde. Auf dem Heimweg landen wir im Schwartz’s zum leckeren Fleischmahl. Die Underground City (alle Geschäfte haben bereits geschlossen) besuchen wir auf dem Heimweg. Und verabschieden uns von unserem Buggy, der nach den vielen Reisen und dem vielen Gewicht auf ihm sitzend und an ihm hängend im wahrsten Sinne des Wortes in die Knie geht.

White Mountains

Es geht wieder zurück in die Staaten auf dem Weg Richtung Portland mit einem Stopp in den White Mountains. Wir fahren durch bzw vorbei an Berlin, Norwegen und Bethlehem.
Das Hotel ist grandios, durch die Nebensaison für einen sehr guten Preis erhältlich (auch online im Vorraus gebucht) (North Conway Grand Hotel). Und mit Mall, fussläufig erreichbar. Im Walmart bekommen wir nach sehr lustiger und netter Beratung einen neuen Buggy und dann geht es ab in den Hotelpool für alle zum schwimmen, planschen und austoben.
Am nächsten Tag geht es mit der Cog Railway (teuer aber diese Investition lohnt sich!!!) rauf auf den Mt. Washington. Die Fahrt geht steil bergauf, es wird immer kälter, irgendwann liegt Schnee und als wir aussteigen, pfeift uns ein eisiger Wind um die Nase, die Wimpern sind sofort gefroren. Es kommt uns vor wie in einer anderen Welt, auf einem anderen Planeten. Man sieht kaum die Hand vor Augen, der Schnee ist überall, ganz fein in der Luft verteilt. Weit laufen kann man nicht, aber wir werfen ein paar Schneebälle, sammeln Eiszapfen und machen tolle Fotos. In der Bergstation wärmen wir uns auf und Mama liest uns etwas vor über die Geschichte und die vielen Menschen, die hier schon ihr Leben gelassen haben.

Halloween in Portland

Und dann sind wir schon wieder in Portland bei unserer Familie, die Zeit ging viel zu schnell vorbei und wir haben gar nicht alles gesehen, was wir sehen wollten, so müssen wir bald wiederkommen für einen weiteren Roadtrip.
Aber vor dem Abflug feiern wir noch Halloween, jeder mit seinem eigenen Kostüm. Ich als rosa Hexe, Lilly als Kürbis, Mama als Rotkäppchen und Papa sieht aus wie Walther Matthau. So ziehen wir mit Körbchen durch die Straßen, sagen Trick or Treat und bekommen viele leckere Süßigkeiten.
Auf dem Weg zum Flughafen hält der Winter Einzug und der Schnee fällt leise zum Abschied.