Singapur: Wolkenkratzer, Shoppingtempel und ein Boot in den Wolken
Von Auckland flogen wir mit einem Zwischenstop über Hongkong in den Stadtstaat Singapur. Schon am Flughafen merkten wir, dass wir in einer anderen Welt waren. Es war nicht nur schwülwarm (ähnlich wie in Kuala Lumpur, nur ohne Smog), sondern total sauber und hell erleuchtet und das am späten Abend. Auf unserer Taxifahrt ins Zentrum zum Hotel säumten fast kitschige Weihnachtsdekorationen die Autobahn und je näher wir zum Zentrum fuhren, desto besser konnten wir die ganzen prächtigen Hochhäuser sehen, die Singapur ausmachen.
Nach einer erholsamen Nacht in wunderbar weichen Hotelbetten und einem opulenten Frühstück kramten wir unsere Badeanzüge hervor und hüpften in den Hotelpool. Wir wären am liebsten den ganzen Tag dort geblieben, aber Mama und Papa wollten unbedingt das komische Gebäude ansehen, welches man von der Dachterrasse aus schon erahnen konnte. Drei gleiche, nebeneinander stehende Hochhäuser und obendrauf ein riesiges Boot. Nun wurden auch wir neugierig und kurze Zeit später schon standen wir alle am Marina Bay Sands, einem der teuersten Resorts der Welt mit Bars, Restaurants, Malls, Kasinos und einem in 191 Meter Höhe liegenden Dachgarten inklusive Infinity Pool. Wir setzten uns in ein Restaurant direkt gegenüber und genossen die herrliche Aussicht, den Sonnenuntergang und das grandiose Lichtspektakel im und rund um das Hotel. Als es dunkel war und Singapur erstrahlte, gingen wir über die Helix-Brücke, bestaunten die Gardens by the Bay mit ihren bunt erleuchteten Supertrees und landeten in dem riesengroßen Hotelkomplex. Wie die Ameisen kamen wir uns vor, als wir inmitten der Massen von Touristen durch die Hallen liefen. Wir fanden einen Aufzug, der uns in den 56. Stock brachte. Von hier aus konnten wir in aller Ruhe die Stadt von oben bewundern und auch einen Blick auf den berühmten Infinity Pool werfen, in dem noch viele Leute schwammen. Leider kamen wir nicht in die Bar, da ab 21 Uhr Kindern der Eintritt nicht erlaubt wird. Aber auch ohne Abschlussgetränk war es eine tolle Erfahrung.
Am nächsten Tag wollten wir wissen, wie und wo man in Singapur shoppen geht. Die Antwort: Immer und überall! An jeder Ecke gibt es die sogenannten Malls, die bis in die Nacht geöffnet sind und allzeit gut besucht sind. Jeder scheint hier zu jeder Tages- und Nachtzeit zu shoppen. Uns interessierten vor allem die ganzen Weihnachtsdekorationen, die vor und in den Malls aufgebaut waren, eine schöner als die andere, da kam endlich mal Weihnachtsstimmung auf!
Es gibt natürlich nicht nur schicke Malls mit vielen namhaften Geschäften, sondern auch die einfachen Markets, die tagsüber oder auch nachts geöffnet sind. Kleine Buden reihen sich aneinander und verkaufen billigen Kitsch, Spielzeug, Klamotten, Schmuck, Souvenirs und Handtaschen. So amerikanisch, wie die Malls wirkten, so asiatisch waren für uns die Märkte. Das Gewusel in den engen Gassen war nicht unheimlich, nein, alle waren freundlich, niemand drängelte, jeder war entspannt und so genossen auch wir die Andersartigkeit dieses Landes.
Die Sauberkeit überraschte uns immer wieder. Egal, wo wir hinkamen, die Straßen waren picobello, die Pflanzen und Bäume waren perfekt gestutzt, kein Blättchen lag falsch. Ein wenig wie in einer Märchen- oder Filmstadt. Darauf sind die Singapurer sehr stolz. Und sie tun alles, damit das auch so bleibt. Kaugummi ist zum Beispiel verboten und es stimmt, in keinem einzigen Laden konnte man Kaugummi kaufen. Stolz sind die Leute auch auf ihr Wahrzeichen, Merlion, welches an der Mündung des Singapore Rivers steht, eine Kreuzung aus Meerjungfrau und Löwe ist und Wasser speien kann.
Am letzten Tag fuhren wir in den Zoo, der vom Zentrum ca. 30 Minuten entfernt liegt. Die Eintrittskarten hatten wir vorher online gekauft, so dass wir an den Schlangen vorbei und gleich hinein gehen konnten. Zuerst spazierten wir zu den Elefanten, da sollte nämlich eine Show stattfinden. Ein kleines Amphitheater war schon fast voll besetzt und dann kamen auch schon 4 stattliche Elefanten, die kleine Kunststücke vorführten, sich gegenseitig Bananen klauten und die Zuschauer nass spritzten. Was bei fast 40 Grad eine schöne Abkühlung für alle war. Wir liefen durch Australien, freuten uns über unsere alten Freunde, die Koalas, die auf den Bäumen schliefen, besuchten Afrika mit seinen langhalsigen Giraffen, und landeten schließlich auf einem riesigen Wasserspielplatz. Auf diesem tobten, rutschten und hüpften wir den Rest des Tages herum, während Mama und Papa sich ein Plätzchen im Schatten suchten und ein kühles Getränk teilten. Viel zu schnell wurde es Zeit zum Abtrocknen und auf Wiedersehen sagen, wir mussten ja noch Koffer bzw. Rucksäcke packen und ein letztes Mal im Hotelpool schwimmen, bevor wir unsere Heimreise antreten würden.
Unseren Abschlussabend verbrachten wir an einer unserer Lieblingsplätze, den Esplanades. Das kulturelle Zentrum Singapurs hat ein kleines Open Air Theater, wo jeden Abend eine Band spielt und man im Schein tausender Lichter zuhören kann, oder man setzt sich an einen der Tische der vielen Restaurants, für die Erwachsenen gibt es das Tiger Beer, die Kinder dürfen ein Ginger- oder Rootbeer und dann genießt man einfach diese Traum(hafte)stadt!