Rotorua: ein fetter Hund, spuckende Monster und das Zentrum der Maori
Wir wachten mit einem Bärenhunger auf, zogen uns schnell an und fuhren ins Zentrum von Rotorua. Die Stadt sitzt auf dem pazifischen Feuerring und weist eine der höchsten geothermischen Aktivitäten der Welt auf. Deswegen müffelt es hier überall nach faulen Eiern. Das störte unseren Hunger nicht und wir fielen ein in das Fat Dog Cafe und bestellten Berge von Pfannkuchen mit Ahornsirup, Rührei mit Toast und Orangensaft.
Vollgefuttert und bei strahlendem Sonnenschein machten wir uns auf zum Whakarewarewa, einem bedeutenden Geothermalfeld und gleichzeitig Maorigebiet. Das Gelände -Te Puia genannt- wird von einem Maoristamm betrieben und so bezahlten wir auch brav Eintritt, um das größte Geysirfeld Neuseelands zu erkunden. Die Tour startete in einer dunklen Höhle, denn hier leben auch ein paar Kiwis (Nationalvogel), die nur nachts aktiv ist. Leider sahen wir keinen, was vielleicht an der Dunkelheit lag. Wieder draußen gab es dagegen überall etwas zu sehen. Tolle Pflanzen, dampfende Thermalquellen, spritzende Schlammlöcher und die Geysire, die Wasser und Dampf meterweit in die Luft schleuderten und dabei aussahen wie Wasser spuckende Monster und auch so rochen! Kleine Geheimwege führten zu immer neuen Spektakeln, wackelige Brücken führten über dampfende Hexenkessel und überall war der Boden unter unseren Füßen warm und die Steine am Wegesrand fast heiß.
In kleinen Nischen standen geschnitzte Maorifiguren und wir konnten später die Künstler bei ihrer Arbeit bewundern und sehen, wie solche Figuren entstehen. Hier werden aber nicht nur Skulpturen geschnitzt, sondern auch Musikinstrumente und Waffen wie zum Beispiel das Taiaha, einem Stock, der in der Kampfkunst verwendet wird. Wie das dann aussieht, durften wir bei der Begrüssungszeremonie erleben. Die Krieger standen vor ihrem Versammlungshaus und sangen und tanzten, streckten ihre Zungen heraus und rollten ganz furchterregend mit ihren Augen, schrien und fuchtelten mit den ‚Stäben‘ herum, es sah unheimlich aus, war aber als freundliches Kia Ora (hallo) gedacht, um uns Besucher willkommen zu heißen. Wir mussten uns leider verabschieden, denn es war schon spät geworden. Ka kite ano!