Melbourne City

Melbourne
Tag 1: Ankunft morgens nach ca. 8 Stunden Flug und nur wenig Schlaf. Etwas müde stellten wir uns in die ewig lange Schlange vor der Passkontrolle. Nach über 1,5 Stunden kamen wir endlich dran, eine nette Dame hieß uns herzlich Willkommen! Wir holten unsere beiden Rucksäcke vom Gepäckband und dann wurde Mama ganz aufgeregt, denn wir mussten noch durch den Zoll. Sie hatte vorher viele komische Dinge darüber gelesen, wie streng die hier seien, hatte vorher sogar unsere Schuhe sauber gemacht, weil da angeblich keine Erde drunter kleben dürfe. Sie hatte auch Bedenken wegen all der Medikamente, die sie eingepackt hatte. Dann waren wir an der Reihe, gaben unsere im Flieger ausgefüllten Zettel ab (nothing to declare) und wurden einfach so durchgewunken. Ohne Schuh- Rucksack- oder anderen Kontrollen.
Draußen schien die Sonne, es war warm, wir packten unsere Sonnenbrillen aus und fuhren mit dem Bus (überall steht hilfsbereites Personal) zu unserer Unterkunft, ein Apartment im Stadtteil St Kilda, welches wir für die nächsten 4 Nächte schon im Vorraus gebucht hatten.
Den restlichen Tag verbrachten wir mit Herumlaufen und Erkunden der Stadt.

Tag 2: Wir wurden halb 12 wach, weil die Putzfrau an unsere Tür klopfte, um sauberzumachen. Der Jetlag hatte uns wohl noch nicht ganz verlassen, aber wir haben ganz wunderbar geschlafen und waren bereit für das nächste Abenteuer. Mit der Tram (die S-Bahn hier, ist im Zentrum kostenlos, für alle anderen Fahrten braucht man eine myki card, die an den Stationen aufgeladen werden kann) ging es zur Flinder’s Station. Dieser Bahnhof ist über 100 Jahre alt und der verkehrsstärkste in Melbourne, war das vielleicht ein Gewusel! Draußen befindet sich das Federation Square, hier setzten wir uns auf die Stufen in die Sonne, bevor es weiterging zur Tourist Information, die sich auch hier befindet. Da wir am nächsten Tag einen Ausflug außerhalb Melbournes machen wollten, ließen wir uns dort beraten und buchten am Ende ein Auto, viel günstiger als die geführten Touren mit dem Bus und zudem auch flexibel.
Voller Vorfreude über den nächsten Tag machten wir noch einen kurzen Spaziergang am Hafen und dann fuhren wir nach St Kilda. Wir waren nämlich von Mama’s ehemaligem Au Pair Kind und ihrem Mann zum Essen eingeladen. Es wurde noch ein toller Abend und erst spät krabbelten wir müde aber glücklich in unsere Betten.

Tag 3: Wir hatten uns gestern extra den Wecker gestellt und so machten wir uns schon früh auf den Weg zur Autovermietung und kauften etwas Proviant für unsere Tour.
Wir folgten dem Rat unserer Freunde und fuhren in das 1 Stunde entfernte Healesville Sanctuary. Auf der Fahrt gab es ein leckeres Frühstück mit Rosinenbrot und Kakao, zeit- und Geld sparend. Der Parkplatz war schon gut gefüllt, der Eintritt kostet pro Erwachsenem 31 AUS$, bis 14 Jahren sind Kinder umsonst.
Der Weg war gesäumt von wohlriechenden Eukalyptusbäumen und nach ca 5 Metern sahen wir schon die ersten Koalas die gemütlich in den Bäumen saßen, sich kratzten oder schliefen. Etwas weiter hüpften Kängurus auf einer großen Wiese herum und ein Gehege weiter trank ein sehr komisch aussehender Vogel (Cassowary, australischer Nationalvogel) Wasser aus seiner Tränke. Es gab tasmanische Teufel, Wallabies, Raubvögel und viele andere Tiere. Aber am meisten beeindruckte uns Jack. Das ist ein 8 Monate alter Wombat, der jetzt hier lebt, weil seine Mama vom Auto überfahren wurde. Eine freiwillige Tierpflegerin, die hier im Animal Hospital arbeitet (alle arbeiten hier ehrenamtlich und kümmern sich um verletzte oder verwaiste Tiere) kümmert sich Tag und Nacht um ihn und bringt ihm bei, Futter zu finden, Höhlen zu buddeln und irgendwann in der freien Wildbahn zu überleben.
Zum Abschluss spielten wir mit vielen anderen Kindern auf einem tollen Abenteuerspielplatz und nach insgesamt zwei Stunden Aufenthalt ging es weiter zur Phillip Island.
Auf dem Weg zur Pinguin Parade, die immer zum Sonnenuntergang stattfindet, hielten wir noch kurz am Koala Conservation Center, wählten einen der kürzeren Rundgänge und sahen bestimmt auf jedem dritten Baum einen dieser kuscheligen Bären. Im Visitor’s Center gab es viel auszuprobieren, aber dann mussten wir weiter, einen Blick auf die Nobbies werfen und zum Abschluss zu den Pinguinen. Ca 1 Stunde vor der Parade kamen wir an, bekamen noch eine Tüte Popcorn (hier sah es drinnen aus wie im Kino) und suchten uns einen guten Platz auf einer der beiden Tribünen. Am besten sitzt man so weit wie möglich unten und zur Mitte hin, dann hat man die beste Sicht! Und dann warteten wir, die Sonne ging langsam unter und es wurde immer düsterer und dann kamen auf einmal hunderte von Little Blue Penguins (Zwergpinguinen) den Strand hochgewatschelt, immer in Grüppchen, wurden von den herumfliegenden Möven geärgert und setzten ganz unbeirrt ihren Weg in die Dünen fort. Auf unserem Rückweg über den Holzsteg konnten wir nicht nur einen unglaublichen Sternenhimmel bewundern, sondern noch einmal von ganz Nahem sehen, wie die Pinguine ihre Höhlen suchten und dabei ganz laut schnatterten und krähten und pfiffen, alle durcheinander. Und mit diesem Gute-Nacht-Lied im Ohr fuhren wir zurück nach Melbourne.

Tag 4: So langsam kommen wir in der australischen Zeitzone an, wir sind sogar vor dem Wecker wach geworden (alle bis auf Lilly, die noch weiterschlief, zu Hause ist sie immer mit Abstand die erste, die wach ist).
Wir brachten das Auto zurück zum Autoverleih, die sind allesamt in der Franklin Street angesiedelt, ca 5 Laufminuten vom Zentrum. Eine Straße weiter gibt es den Queen Victoria Market, ein über 100 Jahre alter Markt und hier gingen wir nach der Rückgabe hin, um zu stöbern, zu essen und zu trinken. Es gibt Spielzeug, Klamotten, Schuhe, Taschen und Souvenirs, alles zu viel besseren Preisen als in den normalen Läden. Und frische und erschwingliche Berge von Obst und Gemüse, wir luden uns eine ganze I ❤️ Victoria Market Tasche (2AUS$) voll mit saftigen Tomaten, grünem Spargel und Kartoffeln, frischem Obst sowie Pfeffer und rosa Meersalz, alles für weniger als 10€. Das wird ein Festmahl morgen Abend für unser erstes Barbie (=BBQ, so sagt man hier zum Grillen) auf unserer Tour mit dem Camper.
Nach unserer Shoppingtour bei frühlingshaften 27 Grad (jawohl, es ist erst Frühling hier!) gingen wir noch schnell in den Waschsalon um die Ecke, da konnten wir für 5 AUS$ waschen und für 1AUS$ trocknen und hatten so frische und saubere Wäsche für die nächsten Tage auf der Great Ocean Road Richtung Adelaide.
Und so sagen wir Adieu, Melbourne, es war schön hier bei Dir und in Deiner Umgebung!

Tiercount:
Spinnen 0 Koalas 15
Schlangen 0 Kängurus 20
Krokodile 0 Wombat 1
Haie 0 Pinguine 2000