Dorrigo National Park: Regendusche im Regenwald

Am Morgen ging es durch das beschauliche Örtchen Bellingen hinein in den Dorrigo National Park. Der Park ist Teil der Gondwana-Regenwälder Australiens, einer aus mehreren Schutzgebieten bestehenden, insgesamt 3665 qkm großen, von der UNESCO seit 1986 gelisteten Weltnaturerbes.
Die Straße eine Herausforderung für Camper und Fahrer. Die Straße war recht eng und wand sich den Berg entlang nach oben, bis wir uns in den Wolken befanden. Links Felsmassiv, rechts steil bergab und vor uns die neblige Straße und der Regenwald, das war schon beeindruckend.
Mucksmäuschenstill war es auf der Fahrt bis zum Dorrigo Rainforest Center. Hier parkten wir, spendeten als Eintritt ein paar Dollar und gingen raus zum Skywalk. Das ist ein Holzsteg, der über das Dach des Regenwalds führt. Wir liefen also oberhalb der Bäume und Riesenfarne herum und schaute man durch die Stäbe nach unten, sah man, dass es ganz schön tief nach unten ging. Nach dieser luftigen Aussicht über den Regenwald schnappten wir uns Buggy und Proviant und wanderten auf einem der vielen Wege, die durch den Regenwald führen. Manchmal mussten wir uns ganz klein machen, um uns unter den über den Weg hängenden Zweigen durchzuquetschen, manchmal schaukelten wir auf seilartigen Zweigen, die über dem Boden hingen. Manchmal standen wir einfach nur da, atmeten die Luft ein und lauschten den vielen Vögeln, die sicherlich extra für uns ein Regenwaldkonzert angestimmt hatten.
Unsere Mittagspause teilten wir in der Glade Picnic Area mit ungefähr 50 Schülerinnen und Schülern, ein Kontrastprogramm zur friedlichen Stimmung des Waldes. Wir fütterten mit ihnen zusammen die Bush Turkeys (wilde Truthähne) mit den Resten und freuten uns über den Radau, den die Kinder hier machten (und machten mit!).
Nach der Stärkung und dem Austoben ging es weiter auf unserem Rundweg (überall auf dem Weg gibt es Schilder mit Wegbeschreibungen, Erklärungen über Pflanzen, Bäume und Vögel und auch über die Geschichte dieses Nationalparks).
Und plötzlich fing es an zu regnen. Nicht nur ein wenig, sondern so richtig. Wie aus Eimern, könnte man sagen. So dass nicht mal das Blätterwerk des Waldes die Tropfen auffangen und uns trocken halten konnte. Und so bekamen wir unsere heutige Dusche vom Regen im Regenwald. Und das war gut so!

Jetzt sitzen wir in trockener Kleidung und mit einem warmen Kakao in der Hand neben Papa am Fluss Deep Creek in Valla Beach (hoffentlich gibt’s hier keine Krokodile), angeln und freuen uns auf frische Erbeeren, Banane und Mango, die Mama vorhin beim Farmer gekauft hat. Petri Heil!