Hervey Bay: Sonne, Wale und die größte Sandinsel der Welt

Als wir ankamen hier auf unserem Campingplatz, konnten wir unseren Augen kaum trauen. Kein Pool! Und es waren total viele Leute im Meer! Juhu! Keine fiesen Stinger! Wir flitzten natürlich sofort ans Wasser und hüpften mit Klamotten rein. Das Meer war hier angenehm warm und der Sand ganz fein.
Dann ging es auf Walfahrt. Hervey Bay ist weltweit bekannt als Walhauptstadt, hier schwimmen zwischen August und Oktober tausende von Buckelwalen entlang. Es war zwar kurz vor Saisonende, aber man versprach uns wenigstens ein paar Wale. So machten wir uns in einem Boot auf, die Wale zu suchen. Und wurden schnell fündig. Eine Mama mit ihrem Baby (Buckelwalbabies sind bei ihrer Geburt bis zu 5 Meter lang, wiegen bis zu 2,5 Tonnen und trinken täglich ca. 90 Liter Milch). Die beiden schwammen vor uns her, zeigten uns ihre Rücken und die prächtigen Schwanzflossen und pusteten fleißig Wasser durch das Atemloch. Irgendwann verschwanden sie wieder in der Tiefe und wir fuhren weiter, bis wir einen Waljungen mit weißem Bauch sahen, der uns mit seinen Flossen zuwinkte. Wir sahen noch einige große und kleine Wale und hörten sogar ihren Gesang, da der Kapitän ein Mikro ins Wasser hielt.
Am nächsten Tag spielten wir am Strand und im Meer und fanden ganz viele Seesterne, winzig kleine Krebse, die in Muscheln leben und Sanddollar (die hier auch Sea Cookies=Meereskekse genannt werden). Die waren allesamt lebendig und wir haben sie natürlich da gelassen, wo wir sie gefunden haben und sind weitergegangen zum Spielplatz, der auch direkt am Strand ist. Zum Wasserspielplatz (auch direkt am Strand) haben wir es nicht mehr geschafft und auch nicht zum Wal- und Haimuseum, es gibt so viel zu sehen und zu erleben hier in Hervey Bay, wobei doch der Strand und das Meer alleine schon ausreichen würde.
Ein Highlight (außer der Waltour) durften wir uns dennoch nicht entgehen lassen und das war Fraser Island. Schon am frühen Morgen ging es los zur größten Sandinsel der Welt (1840 qkm und seit den 90ern zum UNESCO-Weltnaturerbe gehörig). Auf dieser Insel gibt es keine richtigen Straßen, nur Sandpisten und deswegen darf man hier nur mit bestimmten Fahrzeugen mit Allradantrieb fahren. Wir brausten diese Sandpisten und auch den ewig langen und wunderschönen 75-Mile-Beach (offizieller Highway der Insel) mit einem nach LKW aussehenden Bus entlang und es war ganz schön holprig. Zum Glück saßen wir vorne, so wurde uns nicht schlecht. Im Meer waren wir nicht baden, denn hier wimmelt es von Haien. Dafür gibt es fast 200 kristallklare Süsswasserseen und in dem bekanntesten, dem Lake McKenzie, waren wir baden. Das Wasser ist wirklich glasklar und der Sand ist wie am Whitehaven Beach sehr fein und ganz weiß. Erfrischt machten wir einen Spaziergang durch den Regenwald entlang eines kleinen Flusses und bekamen viel erzählt über Pflanzen und Tiere dieser Insel. Das bekannteste Tier ist der Dingo, zum Glück ist er uns nicht begegnet auf unserem Gang, denn er kann als wildes Tier dem Menschen auch gefährlich werden.
Zurück am 75-Mile-Beach begutachteten wir das rostige Wrack der SS Maheno, einem Ozeandampfer, der im Jahre 1935 hier strandete während eines Wirbelsturms. Nach dieser etwas unheimlichen Besichtigung erhoben wir uns in die Lüfte mit einer Cessna und schauten uns die Insel und das Meer von oben an. Die angepriesenen Haie und Delfine sahen wir nicht, dafür die Wälder und immer wieder Sand dazwischen und die vielen Seen. Fast gemütlich war es da oben in der Luft in den kleinen Sitzen, wie im Kinderflugzeug und die Aussicht war ganz wunderbar. Viel zu schnell war der Rundflug vorbei und vom Beach ging es mit dem Rumpelbus zum etwas weiter südlich gelegenen Eli Creek. Ein ebenfalls kristallklarer Fluss fließt Richtung Strand und die angenehme und langsame Strömung nimmt einen einfach mit. Man hüpft einfach an der Quelle rein und lässt sich treiben. Wir nahmen unsere Schwimmnudeln und trieben gemächlich vorbei an Palmen, Baumwurzeln und Farnen und wären hier am liebsten noch stundenlang geblieben.
Aber wir wollen ja noch weiterfahren morgen gen Süden und freuen uns auf unsere weiteren Abenteuer!