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Wann? Warum? Wohin? Wie? Womit?

Der Zeitraum

Zunächst sollte man die Idee haben. Und den Willen dazu. Egal, was andere sagen. Und die Zeit, dieses zu tun. Es ist egal, ob es ein viertel, ein halbes oder ein ganzes Jahr ist oder doch viel viel länger oder kürzer. Wichtig ist, dass man ganz unproblematisch ein bisschen Zeit hat, in der man sich vom Alltag verabschieden kann. Das kann ein Sabbatical sein (bieten mittlerweile immer mehr Firmen an, in den USA ist das schon lange Normalität und gehört zum guten Ton), viele nutzen die Elternzeit, um zu verreisen (die Elternzeit kann bis zum achten Lebensjahr des Kindes genutzt werden, darauf gibt es rechtlich Anspruch, bisher ist aber nur das erste Jahr bezahlt). Oder aber man nutzt die Zeit zwischen zwei Jobs.
Durch unsere beruflichen Veränderungen sowie noch nicht schulpflichtigen Kindern kommen für uns so viele Dinge zusammen, dass es der perfekte Zeitpunkt ist. Wenn nicht jetzt, wann dann?

Wie man reist

Dann ist die Frage, will man nur reisen oder work&travel machen. Bei uns ist es klar, wir wollen, da wir nur 3 Monate zur Verfügung haben, nur reisen. Bei dieser Entscheidung müssen also die Finanzen stimmen. Möchte oder muss man sich während der Reise etwas dazu verdienen, hat man vor allem in Australien viele Möglichkeiten, die Reisekasse aufzustocken. Dabei sollte man aber bedenken, dass dann immer einer weg ist, um zu arbeiten, und der andere mit den Kindern alleine ist. Das kann nicht immer befriedigend sein. Auf dieses Thema möchte ich jetzt nicht weiter eingehen, da ich keine Erfahrung in diese Richtung habe und es zig Seiten im Netz gibt, Anlaufstellen, um so etwas zu bewerkstelligen.

Die Reiseroute

Bei uns war es so, dass wir von Anfang an wussten, dass wir unbedingt Australien und Neuseeland bereisen wollten. Alles andere war zweitrangig und nice to have. So sollte man sich überlegen, welche Länder einem wichtig sind und welche nicht so sehr. Denn alles wird man eh nicht sehen können, je nach dem, wieviel Zeit man hat, darauf kommt es natürlich auch an.
Wenn man mit Kindern reist, sollte einem bewusst sein, dass man nicht die freie Auswahl hat. Das macht die Planung etwas einfacher, denn Länder, die laut auswärtigem Amt als gefährlich gelten, sollte man meiden, genauso wie Länder, in denen es bestimmte Krankheiten gibt, die für Kinder sehr problematisch werden könnten.
Für uns war klar, dass Länder mit Malaria nicht in Frage kommen genauso wie Kriegsgebiete, ausserdem Länder, in die man schnell mal wieder reisen können würde.
Letztendlich ist die Route Geschmackssache, wichtig ist nur, dass man die Kinder keinen größeren Gefahren aussetzt und im Notfall eine vernünftige ärztliche Versorgung vorhanden ist. Als bei uns die Länder fest standen, schrieb ich mir neben jedem Land die besten Reisezeit (www.weltreise-info.de/route) auf und schon war die Route fertig. So einfach hatte ich mir das nicht vorgestellt.

Das Budget

Die Route hängt natürlich auch vom Budget ab. Als wir die Idee mit der Weltreise hatten, war es ja bis zum Zeitpunkt der Abreise nicht mehr lange, so dass wenig Möglichkeiten bestanden, die Reisekasse über einen langen Zeitraum aufzustocken. So verkauften wir einige Dinge, lösten noch unseren Bausparvertrag auf (der bei den heutigen Zinsen eh unnütz war) und packten noch das Ersparte dazu.
Wir lebten sparsamer, achteten auf Preise und noch mehr darauf, keine Lebensmittel wegzuschmeissen. Früher waren wir oft in Restaurants essen, auch das versuchten wir, zu vermeiden. Je mehr Zeit man hat, desto mehr kann man sparen, manche Leute können vielleicht Extraschichten machen oder Dinge verkaufen, Wohnung oder Haus vermieten, es gibt viele Möglichkeiten, das Reisegeld zu vermehren.

Reiseplanung

Ganz am Anfang, die Idee war gerade geboren, verbrachten wir ein ganzes Wochenende vor dem Rechner und schauten uns verschiedene Flüge an. Skyscanner war für uns die optimale Seite, um gute und günstige Flüge zu finden und zu vergleichen. Doch es zeigte sich nicht nur, dass das eine extrem anstrengende Tätigkeit ist und wir zum Schluss fast schielten und Kopfschmerzen bekamen, die Preise waren ganz schön happig, günstige Flüge waren nur mit vielen Stopovers zu schlechten Zeiten zu haben. Wir wollten zwar keine bequeme Luxusreise machen, aber mit Kindern wollten wir doch auf einigermaßen verträgliche Flüge bzw Flugzeiten achten.
Wir entschieden uns für die Reiseanbieter-Variante (ReissAus!). Zum einen hatten wir das Gefühl, sehr gute und günstige Angebote zu bekommen, auch die Preise für die Camper waren günstiger als die, die wir im Netz gefunden hatten. Zum anderen ersparte man sich nicht nur eine Menge Zeit, Mühe und Arbeit, sondern hat auch einen zuverlässigen Ansprechpartner während der Reise.

Zu Hause

Wenn man lange unterwegs ist, lohnt es sich sicherlich, die Wohnung oder das Haus zu verkaufen/vermieten oder zu kündigen und so Kosten zu sparen bzw. noch zusätzlich Geld zu bekommen. Da wir nur 3 Monate unterwegs sein werden, lohnt sich das für uns nicht. Um uns vor Einbrechern oder anderen Problemen zu schützen, wird in der Zeit ein Freund samt Hund bei uns wohnen, ausserdem werden Familie und Nachbarn mit aufpassen. So können wir beruhigt losfliegen.

Die Kosten zu Hause darf man nicht ausser Acht lassen. Strom/Wasser/Gas wollen weiter bezahlt werden, auch das Auto möchte weiterhin versichert sein und Telefon/TV ist jeden Monat fällig. Auch die Kosten von Kindergarten und den ganzen sportlichen und musikalischen Aktivitäten fallen weiterhin an, denn für 3 Monate kann man die Kinder nicht abmelden. Und man braucht ein wenig ‚Startgeld‘ für die Zeit nach der Rückkehr, eine Sicherheit, so dass der ‚Neuanfang‘ zu Hause leichter fällt.

Impfungen

Da man, egal, wohin man reist, sicher die ein oder andere Impfung braucht oder aber die, die man eh haben sollte, schon lange nicht mehr aufgefrischt wurden, sollte das nach Zeit, Geld und Route als nächstes auf der To do Liste stehen.
Auf der Internetseite des Zentrums für Reisemedizin (www.crm.de) gibt es für jedes Land eine Liste der empfohlenen sowie vorgeschriebenen Impfungen. Ausserdem eine Liste von Ärzten, die für so etwa ausgebildet sind mit Postleitzahlensucher. Eine zweite, ebenfalls sehr informative Seite, auf der ich unsere Reisemedizinerin fand, ist auf Reisen mit Kindern zugeschnitten (www.fit-for-travel.de).
Die Reisemedizinerin schaute sich unsere Impfpässe an und erstellte für jeden von uns einen Impfplan. Die Impfungen werden in der Regel nicht von den Krankenkassen erstattet.

Packen

Die Packerei an sich kommt zum Schluss, es ist nur sehr hilfreich, wenn man sich schon vorher eine Packliste anlegt und diese nach und nach ergänzt. Wir schrieben uns viele Dinge auf, die wir auf verschiedensten Internetseiten gelesen hatten, ausserdem nach und nach noch das, was uns als wichtig erschien. Sechs Wochen vor Abreise stellte ich eine große Ikea Tüte in unser Schlafzimmer wo alles reinkam, was man so einpacken wollen würde. So würde uns das hektische Waschen kurz vor knapp erspart bleiben und auch die letztendliche Packerei wäre schnell erledigt. Eine Woche vor Abreise packten wir zur Probe, um zu schauen, ob es passt und vom Gewicht hinkommt (20-30 kg pro Person plus Handgepäck, ändert sich von Airline zu Airline).                                           
Andere hilfreiche Internetseiten:
www.weltreise-mit-kind.de
www.kidsaway.de
www.globesurfer.de